Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung

Angebote der Servicestelle
Die Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung steht den Kommunen als Ansprechpartnerin bei allen Fragen zu den Themen Pflege und Wohnen zur Verfügung und berät sie bei den erforderlichen Planungsprozessen. Sie organisiert Fachveranstaltungen und Veranstaltungen zum Austausch und zur Vernetzung.
Landesarbeitsgemeinschaft Pflegestrukturplanung
Das Land Rheinland-Pfalz ist dem gesetzlichen Auftrag nachgekommen, eine Landesarbeitsgemeinschaft auf den Weg zu bringen, der alle Regionen angehören und die zwei Sprecher/-innen aus ihrer Mitte wählt. Sie tragen zweimal jährlich die Anliegen aus den Regionen zusammen, um sie in ihrer Mitgliederversammlung auf die Tagesordnung zu bringen.
Die Landesregierung lädt die LAG regelmäßig zur Tagung ins Sozialministerium nach Mainz ein, um so kurze Wege zwischen Politik und Praxis zu verwirklichen. Die Servicestelle unterstützt die Tagesordnung mit ihren Beiträgen aus der Praxis.
Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung
Angebote
Die Servicestelle unterstützt die Kommunen darin, zukunftsfähige Rahmenbedingungen für ihre Bürgerinnen und Bürger zielgerichtet zu steuern, zu gestalten und zu sichern.
Unsere Leistungen:
- Unterstützung beim Aufbau geeigneter Strukturen in den Kommunen
- Unterstützung bei der Planung und Durchführung der regionalen Pflegekonferenz
- Begleitung und Unterstützung der Kommunen, in denen bereits Ansätze und Maßnahmen vorhanden sind, die weiterentwickelt werden sollen
- Motivation und Beratung zur Durchführung von Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung
- Beratung und Begleitung beim Aufbau neuer Wohnprojekte
- Koordination der Angebote des Landes Rheinland-Pfalz mit den Nachfragen der Kommunen in Rheinland-Pfalz
- Informationen zu Fördermöglichkeiten auf der Landes-, Bundes- und EU-Ebene
- Vermittlung von Beispielen guter Praxis aus Kommunen in andere Kommunen des Landes Rheinland-Pfalz
- Unterstützung bei der Koordination von Planungen im Bereich von Pflege und Eingliederungshilfe
Sie haben Fragen zur Pflegestrukturplanung? Sie möchten ein Projekt zur Weiterentwicklung des Sozialraums initiieren? Melden Sie sich gerne!
Veranstaltungen
Kompaktseminar Pflegestrukturplanung
Das regelmäßige Kompaktseminar Pflegestrukturplanung verfolgt die Ziele:
- Neueinsteiger*innen in der Pflegestrukturplanung Grundlagenwissen zu vermitteln
- Schwerpunktthemen aktuell zu diskutieren
- Fachreferent*innen zum Dialog im kleinen Kreis zu laden
- Methoden der Moderation und Zusammenarbeit zu erproben
- die landesweite Vernetzung zu fördern
Neueinsteiger*innen im Arbeitsfeld Pflegestrukturplanung erfahren im Kompaktseminar Grundlegendes und können sich mit den Kolleg*innen anderer Landkreise und Stadtverwaltungen austauschen. Es soll ein landesweit einheitliches Verständnis der Pflegestrukturplanung erarbeitet und regionalspezifisch umgesetzt werden.
Erfahrene Pflegestrukturplaner*innen erhalten im Programm die Gelegenheit, Leuchtturmprojekte vorzustellen und Feedback zu erhalten.
Die Seminarorganisation übernimmt die Servicestelle in enger Abstimmung mit dem Referat Pflege im MSAGD.
Praxistreff Pflegestrukturplanung
Servicestelle und Landesarbeitsgemeinschaft gemeinsam organisieren dreimal jährlich den sogenannten Praxistreff, eine Plattform zum Erfahrungsaustausch für die Pflegestrukturplaner*innen aus den Kommunalverwaltungen. Der Praxistreff ist ein informeller Arbeitskreis, in dem die Fachkräfte zu aktuellen Themen und Entwicklungen diskutieren.
Der überregionale Austausch ist ein wichtiges Moment der Gestaltung. Durch dieses Gremium werden kurze Wege zwischen Politik und Praxis in Rheinland-Pfalz realisiert. Ideen zur Sozialraumentwicklung und Praxisprojekte können hier angestoßen werden.
Die Teilnahme ist freiwillig. Die Tagesordnung folgt aktuellen Anlässen. Ihre Themenwünsche können Sie entweder an die Servicestelle oder die Landesarbeitsgemeinschaft übermitteln.
Fachtage Pflegestrukturplanung
Die Servicestelle organisiert in enger Abstimmung mit der Landesregierung jährlich einen landesweiten Fachtag zu einem aktuellen Thema der Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung. Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis referieren zu ihren Fachgebieten. In Kleingruppen wird der Fachdialog im direkten Austausch mit den Referent*innen vertieft.
Dokumentation Fachtag 2015
Ökonomie und Sozialraum - Innovative Konzepte in der Pflege
Fachtag am 13. Mai 2015 in Mainz
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Zunehmend differenzierte Wünsche an die Pflege und das Wohnen im vertrauten Umfeld führen zu Veränderungen der Nachfrage an die Pflegebranche. Die Anbieterinnen und Anbieter stationärer und ambulanter Pflege stehen Entwicklungen gegenüber, die ökonomisch zu bewältigen sind. Innovative Konzepte müssen regional bedarfsgerecht und wirtschaftlich tragfähig sein sowie den rechtlichen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen entsprechen.
Bericht zum Fachtag (Download)
Im Podium waren
- Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (MSAGD)
- Dr. Mathias Krell (LZG)
- Prof. Dr. Harald Schmitz (BFS)
- Martin Hölscher (IS Köln)
- Prof. Dr. Frank Schultz-Nieswandt (Universität zu Köln
- Dr. Berthold Becher (Moderation des Vormittags)
Veranstalter:
Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung an der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD) und der Bank für Sozialwirtschaft (BFS)
Gefördert durch:
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD)
und die Bank für Sozialwirtschaft (BFS)
Nachfolgend finden Sie die Handouts zu den Redebeiträgen
Tagungsprogramm
Grußwort (Download)
„Die Entwicklung des Pflegemarktes und die Unterstützung der Anbieter im Veränderungsprozess durch ein Finanzinstitut“
Prof. Dr. Harald Schmitz (BFS) (Download)
Veränderungen der Leistungsarchitektur für das Wohnen, die Unterstützung und die Pflege. Wie Anbieter und Kommunen den Herausforderungen begegnen.
- In der ambulanten und teilstationären Pflege:
Input:
Martin Hölscher (IS) (Download)
Praxisbeispiele:
Uwe Behrens (Projekt3 e.V.) (Download)
Marcel Müller-Rechenbach (PML) (Download) - In der stationären Pflege:
Input:
Rolf Gennrich (GEWIA) (Download)
Praxisbeispiele:
Karin Götze (ev. Altencentrum) (Download)
Jürgen Hecht (DRK) (Download) - Die Kommune in neuer Verantwortung:
Input:
Dr. Fritz Brechtel (Landrat Germersheim) (Download)
Praxisbeispiele:
Harald Nier (Pflegestrukturplaner Germersheim) (Download)
Dagmar Vogt-Janssen (Kommunaler Seniorenservice Hannover) (Download)
„Gestaltungserfordernisse von Anbietern, Kommunen und Politik“
Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt (Universität zu Köln)
Offener Dialog
Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (MSAGD) im Gespräch
mit Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt (Universität zu Köln) und Gästen
„Wie können Anbieter und Kommunen bedarfsgerecht und wirtschaftlich nachhaltig die Entwicklung gestalten?“
Diskussion in Foren
- Forum I
Chancen der stationären Pflege
Leitung: Rolf Gennrich (GEWIA) - Forum II
Chancen in der ambulanten und teilstationären Pflege
Leitung: Martin Hölscher (IS) - Forum III
Chancen der Kommune als Gestalterin von altersgerechten Lebensräumen und Partnerin von Leistungsanbietern
Leitung: Thomas Pfundstein (LZG)
Input: Jörn Timm (Vorstandsmitglied Senioren- und Bürgerzentrums Wesselburen eG) (Download)
Bernd Nommensen (Geschäftsführer, Nora Pflegewohnhaus KG) (Download)
Gefördert durch:
Bank für Sozialwirtschaft

Dokumentation Fachtag 2014
Fachtag „Sorgende Gemeinschaften. Weiterentwicklung der Infrastruktur im sozialen Raum“
am 3. Juli 2014 in der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz
Unter dem Titel „Sorgende Gemeinschaften“ hatte die Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung in der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) am 3. Juli 2014 zu ihrem ersten Fachtag eingeladen.
Im Mittelpunkt standen die Möglichkeiten der Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur. Mit über 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stieß die Veranstaltung auf großes Interesse bei Kommunen, Verbänden und engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Rheinland-Pfalz.
Ein gutes Leben im Alter verbinden die meisten Menschen damit, so lange wie möglich – auch bei Krankheit, Behinderung und Pflegebedarf – in der vertrauten Umgebung wohnen zu können. Dafür sind – sowohl im Dorf, wie im städtischen Quartier – unterschiedliche Unterstützungs- und Netzwerkstrukturen nötig, sogenannte „Sorgende Gemeinschaften“. Entscheidend ist hier das gute Zusammenspiel von professionellen Angeboten, ehrenamtlichem Engagement und guter Nachbarschaft.
Wie dies gelingen kann und welche Veränderungen der Infrastruktur zu erwarten sind, wurde beim Fachtag aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Veranstaltung bot eine spannende Mischung aus Vorträgen und „Beispielen guter Praxis“ aus ganz Rheinland-Pfalz.
Nach der Begrüßung durch Sozialminister Alexander Schweitzer, der die wichtige Rolle der Kommunen für die Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur betonte, gab Prof. Dr. Baldo Blinkert von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg einen Einblick in die soziologische Forschung zur Solidarität. „Solidarität im sozialen Bereich ist nicht rückläufig, wie vielfach vermutet, aber im Wandel“, so seine These, die sich in verschiedenen europäischen Regionen empirisch bestätigt habe. Blinkert unterscheidet zwischen der Bereitschaft zu Nahraum- und Fernraumsolidarität, die je nach sozialem Milieu und Quartier unterschiedlich verteilt sei. Darauf gelte es in Verbänden und Organisationen und bei der Planung von geeigneten Infrastrukturen Rücksicht zu nehmen.
Gerhard Schiele, Geschäftsführer der Stiftung Liebenau, bestätigte Blinkerts Thesen und berichtete, dass die Stiftung mit dem Konzept der „Lebensräume für Jung und Alt“ in den letzten zwanzig Jahren sehr positive Erfahrungen gesammelt habe. Auch Gottlieb Thelen, Ortsbürgermeister in Oberfell an der Mosel, war vom Engagement seiner Bürgerinnen und Bürgern positiv überrascht. Dem Aufruf, einen sozialen Bürgerverein zur gegenseitigen Hilfe zu gründen, folgten schon in der Gründungsversammlung 250 Oberfeller.
Einen besonderen Eindruck bei den Zuhörern hinterließ Guido Pusch, erfolgreicher Unternehmer aus dem Westerwald. In einem sehr persönlichen Vortrag schilderte er, wie sehr ihn die Sorge um die Unterbringung der Großmutter, der er in großer Dankbarkeit verbunden sei, bewegt habe. Er beschloss, im Geist eines verantwortlichen Unternehmertums Chancen zu nutzen und selbst tätig zu werden. Nach einem Umbau bietet der familieneigene Bauernhof heute in einer Seniorenwohngruppe nicht nur der eigenen Großmutter, sondern auch anderen alten Menschen Wohnraum und Heimat.
Alfred Böhmer, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft in Speyer, zeigte indes, dass Solidarität nicht nur in den traditionellen Strukturen ländlicher Dörfer funktioniert, sondern auch in der Stadt Zukunft hat. Seine Botschaft war: Lasst uns etwas gemeinsam tun und darüber sprechen, welche Rollen den Bürgern im Quartier und den sozialen Diensten zufallen. Engagement braucht Chancen um sich entwickeln zu können.
Dass die Wahl des Themas in die richtige Richtung wies, bestätigte schließlich Prof. Dr. Rolf G. Heinze von der Ruhruniversität Bochum. Die Pflege der Zukunft habe sich am sozialen Raum zu orientieren, betonte er. Pflege und Sorge im Dorf und im Quartier sei mehr als die Summe professioneller, qualitätsgesicherter Einzelleistungen. Die Qualität der sozialen Sicherungssysteme werde sich vor allem vor Ort entscheiden: Im konzertierten Zusammenspiel des Welfare-Mix, in dem ehrenamtliche Akteure, professionelle Dienstleister und die Kommunalverwaltung über die klassische Sozialplanung hinausgehen und neue angepasste Lösungen entwickeln.
Bernhard Scholten, Abteilungsleiter im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, präsentierte auf dem Fachtag ein neues Projekt des Ministeriums: „WohnPunkt RLP“. Im Rahmen des Projekts werden kleine Gemeinden und Kommunen dabei unterstützt, neue Wohnprojekte zu entwickeln. Diese sollen das Entstehen einer „Sorgenden Gemeinschaft“ fördern und auf einem partnerschaftlichen Zusammenspiel zwischen guter Nachbarschaft und professionellen Dienstleistungen hinwirken. Bis 31. August 2014 können sich Kommunen für ein erstes Auswahlverfahren bewerben. Ende 2014 wird es um weitere Kommunen erweitert.
Weitere Informationen zum Projekt „WohnPunkt RLP“ finden Sie hier.
Programm
Begrüßung
Minister Alexander Schweitzer
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD)
Dr. Matthias Krell
Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. (LZG)
Vortrag: Solidarität im Wandel – Neue Formen solidarischen Handelns im sozialen Nahraum
Prof. em. Dr. Baldo Blinkert, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Download
Bericht aus der Praxis: Lebensräume für Jung und Alt
Gerhard Schiele, Stiftung Liebenau
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Das Projekt WohnPunkt RLP.
Vorstellung des Projektes und des Ausschreibungsverfahrens
Bernhard Schölten, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD)
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Bericht aus der Praxis: Solidarisch handeln als privater Investor
Guido Pusch, Pusch-AG, Marienrachdorf
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Vortrag: Wohnen im Sozialraum und der Aufbau neuer Kooperationsstrukturen
Prof. Dr. Rolf G. Heinze, Ruhr-Universität Bochum, Mitglied der derzeitigen Altenberichtskommission der Bundesregierung
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Bericht aus der Praxis: Neue Wege der Zusammenarbeit!
Die Entwicklung des Kompetenzzentrums Oberfell.
Bürgermeister Gottfried Theken, Oberfell an der Mosel
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Bericht aus der Praxis: Der Beitrag der kommunalen Wohnungswirtschaft
Alfred Böhmer, GEWO Wohnen GmbH, Speyer
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Abschlussdiskussion: Wie geht's weiter?
Moderation: Ulrike Nehrbaß, SWR-Fernsehen
Gefördert durch:

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